Erasmus+ Schüleraustausch in Hermannstadt (Sibiu)

Ein weiteres Mal reiste ein kleines Team vom IfaS (Hochschule Trier, Deutschland) im Rahmen unseres Projekts nach Rumänien. Hintergrund ist eine Kooperation des DBU geförderten Hudewaldprojekts mit dem Erasmus Schüleraustausch zwischen dem Göttenbach-Gymnasium (Idar-Oberstein, Deutschland) und dem Colegiul National Pedagogic Andrei Saguna (Hermannstadt – Sibiu, Rumänien). Vom 15. bis zum 18. September begleitete unser Videoteam die von Prof. Dr. László Rákosy geleitete Exkursion und feldbiologische Arbeit zusammen mit den SchülerInnen. Ziel war es, den außergewöhnlichen Wert der in Rumänien noch erhaltenen Waldweiden herauszuarbeiten. Dazu sollte stichprobenartig die Artenvielfalt der Nachtfalter untersucht werden. Gleichzeitig lernten die SchülerInnen einige Grundlagen über die Videoproduktion und konnten beim Anfertigen einiger Aufnahmen selbst mit Hand anlegen.

Am Montag (16.09.) fand zunächst eine Einführung statt. Viktoria Luft (Peisaj Deschis) erklärte den SchülerInnen die Besonderheiten der Kulturlandschaften in der Region rund um Hermannstadt (Sibiu). Prof. Rákosy gab einen ersten Überblick über die Welt der Tag- und Nachtfalter. Im Anschluss startete die Gruppe aus SchülerInnen, LehrerInnen und einigen MitgliederInnen von Peisaj Deschis zur Exkursion in den Hudewald bei Holzmengen (Hosmann, Kreis Sibiu). Bereits unterwegs fingen und untersuchten die SchülerInnen Tagfalter und andere kleine Tiere, die ihnen über den Weg liefen. Später zeigte Prof. Rákosy, wie die Fallen für Nachtfalter aufgestellt werden. Darunter eine Lichtfalle, die durch eine helle Lampe die Falter ködern und Eimerfallen, die mit UV-Licht die Nachtfalter in einen Eimer locken. Für jene Falter, die sich nicht durch Licht anlocken lassen, benetzte Prof. Rákosy einige Bäume mit einem selbstgemischten Köder. Die Fallen wurden außerdem teils im Hudewald und teils im Wald aufgestellt, um später die Artenvielfalt der Landschaftsformen unterscheiden zu können. Nach einer Stärkung beim örtlichen Schäfer, wurden die Fallen gegen Mitternacht erstmals ausgewertet. Trotz erschwerter Bedingungen (eine kalte und durch Vollmond helle Nacht) konnten einige Falter bereits in der Nacht beobachtet werden.

Am Tag darauf (17.09.) erfolgte die Auswertung der Fänge. Prof. Rákosy erklärte den SchülerInnen, wie die Falter sortiert und anschließen mithilfe eines Bestimmungsbuches bestimmt werden. Die SchülerInnen erfassten über 25 verschiedene Arten. Wie Prof. Rákosy bereits erwartet hatte, ist es dabei leider nicht gelungen, die Artenvielfalt der Hudewälder herauszuheben. Er betonte, dass der Standort dafür über die ganze Saison verteilt, mehrmals im Monat untersucht werden müsste. Die Botschaft ist jedoch klar: Insekten, wie die Nachtfalter, sind ungemein wichtig für unsere Ökosysteme. Sie sorgen für das Obst und Gemüse auf unseren Tellern. Und nirgendwo kommen sie so artenreich vor wie im Hudewald. Deswegen ist es wichtig den Wert dieser Kulturlandschaften zu verstehen und so ihren Fortbestand zu sichern.

Am letzten Tag (18.09.) begleitete unser Videoteam die Pflanzaktion der SchülerInnen auf dem Gelände der rumänischen Austauschschule in Hermannstadt (Sibiu). Gepflanzt wurde eine Reihe von verschiedenen Sträuchern, die für die Tag- und Nachtfalter besonders ansprechend sind. So leisteten die SchülerInnen ein kleiner Beitrag dazu, die Biodiversität in der Stadt zwischen Beton und Asphalt zu bereichern. Den Nachmittag nutzen die SchülerInnen, um ihre Ergebnisse und Erfahrungen festzuhalten. Dazu arbeiteten sie verschiedene Präsentationformen, wie einen Zeitungsartikel, Rollups/Plakate und ein Kinderbuch zum spielerischen Lernen, aus.

Auch unser Projektteam aus Deutschland konnte in den Tagen viele neue Erkenntnisse und Erfahrungen, als auch eine Menge Video- und Bildmaterial sammeln. Eine Auswahl der Bilder ist bereits unten zu sehen. Einige Videoformate zu dieser Reise folgen in nächster Zeit.

 

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